Jugendarbeit
Brief an insgesamt 15 Politiker_innen: Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete in Bayern, Landrätin und Oberbürgermeisterin:
Wir fordern schrittweise Lockerungen im Vereinssport / „Kinder brauchen Bewegung und soziale Kontakte“
Anrede,
Kinder und Jugendliche wollen gemeinsam Lernen, Spielen, Sport in der Schule, der Freizeit oder im Verein treiben. Bewegung und soziale Kontakte sind für Kinder und Jugendliche sehr wichtig für Ihre weitere Entwicklung.
Der Vorstand der Sportjugend Regensburg im BLSV beschäftigte sich in einer Sitzung mit der Thematik des „Kindersports in den Vereinen“. Wir brauchen im Bereich des Kinder- und Jugendsports deutliche Verbesserungen bei der aktuellen Corona-Politik.
Bitte Training im Sportverein so schnell wie möglich wieder zulassen
Ähnlich wie bei Grundschulen soll auch der Lock-Down beim Kinder- und Jugendsport schnell auf den Prüfstand. So kann man beispielsweise im ersten Schritt kontaktloses Vereinstraining für Kinder und Jugendliche im Freien und in kleineren Gruppen wieder ermöglichen. Sportvereine haben im Frühjahr gezeigt, wie Hygienekonzepte erstellt und umgesetzt werden können. Jugendliche sind übrigens mehr als nur Schüler. Auch außerschulische Bildung, die durch Jugendarbeit vermittelt wird, ist elementar. Denken Sie bitte bei „Bildung“ nicht ausschließlich an Schule.
Internationale Begegnung im Sport wieder ermöglichen
Ein weiteres Anliegen der Sportjugend ist es, bei der Entwicklung von Impfstoffen auch an Kinder und Jugendliche zu denken. Der Impfstoff ist bisher nur für Personen ab 16 Jahre zugelassen. Hier gibt es zwar erste, positive Signale aus der Politik. Gerade für Kinder und Jugendliche ist Kontakt wichtig, sei es in der Familie, in der Schule, beim Spielen oder auch im Sportverein oder der Freizeit. Auch Kinder sollten möglichst bald in den Genuss einer Kindheit ohne Maske und Abstandsgebot bekommen.
Die Impfungen könnten schnell und direkt in Kindergärten und Schulen vorgenommen werden. Auch dies wäre ein großer Schritt, um auch im Jugendsport zur Normalität zurückzukommen. Wir haben hier auch Fahrten, Zeltlager oder internationale Jugendbegegnungen im Blick. Bei größeren Maßnahmen halten wir kostenlose Schnelltests auch für eine Möglichkeit, Jugendgruppen beispielsweise vor einer Fahrt komplett zu testen. Wünschenswert wären schnellstmögliche Studien und daraus resultierende Strategien, um auch Jugendarbeit soweit vertretbar öffnen zu können. Und auch Verbesserungen bei der Freistellung für Gruppenleiter wären wichtig, um vielleicht schon im Sommer Kindern wieder oder erstmals Gemeinschaftserlebnisse bei einer Jugendfahrt zu ermöglichen.
Die gemeinsame Bestellung des Impfstoffes über die europäische Union war richtig. Beim Bestellen des Impfstoffes sind aber scheinbar gravierende und irreparable Fehler passiert. Somit sind die noch im Dezember eingerichteten Impfzentren unseres Eindrucks nach phasenweise im Leerlauf oder laufen auf sehr geringer Auslastung.
Wir appellieren nun, dass wenigstens die Logistik beim Impfen reibungslos funktioniert, wenn genügend oder sogar sehr viel Impfstoff vorhanden ist. Das Schlimmste, was passieren kann, wäre es, wenn Impfstoff zwar da ist, dieser aber wegen logistischer Probleme nicht zügig verimpft werden kann.
Weitere Impfzentren müssten aus unserer Sicht dezentral errichtet werden und Hausärzte, aber auch notfalls andere Ärzte rechtzeitig eingebunden werden. Die sicher notwendige Bürokratie für das Impfen sollte abgebaut und auch schon vor dem eigentlichen Impftermin abgewickelt werden.
Am wichtigsten für die vielen Vereine im Breitensport wären schnelle Lockerungen – vor allem im Kinder- und Jugendsport. Wir bitten Sie, sich hierfür einzusetzen und freuen uns über Ihre Antwort auf unser Schreiben.
(Februar 2021 - Detlef Staude, Vorsitzender der Sportjugend Regensburg im BLSV)